Immer wieder werde ich gefragt was der Unterschied zwischen einer Luft-Luft Wärmepumpe und einer Luft-Wasser Wärmepumpe ist, wie beides Funktioniert und was die Vorteile und Nachteile sind. Deshalb habe ich hier eine kleine Seite darüber gemacht. Wo ich die Unterschiede, die Funktionsweise, die Vor-und Nachteile etwas darstellen möchte.
1. Luft Luft Wärmepumpe
Luft-Luft Wärmepumpe bedeutet dass die aus der Außenluft gewonnen Energie an die Luft im Haus abgegeben wird. Dazu steht eine Wärmepumpe im Außenbereich und nimmt Energie auf. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten bei der Luft Luft Wärmepumpe das Haus zu Heizen.
Vorteile:
- Günstiger Einbau
- Schnelle Wärme
- Leicht nachträglich einzubauen
- Leicht als Klimaanlage nutzbar
- Auch im Altbau nutzbar bzw. Nachrüstbar
- Als Erweiterung zu bestehenden Heizungen einsetzbar
Nachteile:
- Filter in jedem Raum
- Gerät in jedem Raum
- Lüftergeräusch in jedem Raum
- Keine Speicherung der Wärme (wie bei einer Fußbodenheizung)
- Ggf. trocken Raumluft
1.1 Luft-Luft Wärmepumpe als VRV oder VRF Anlage
Diese Art der Anlage findet sich eher in großen Büro oder Werkstatt Gebäuden, wo gekühlt und geheizt wird. Es gibt eine Wärmepumpe und nur zwei Kältemittelleitungen. Jedes Zimmer bekommt ein eigenes Innengerät.
1.2 Luft-Luft Wärmepumpe als Singlesplit oder Multisplit Anlage
Diese Art der Wärmepumpe findet sich öfters auch in Privathäusern. Da sie um ein vielfaches günstiger sind als VRV oder VRF Anlagen. Nachteil ist dass jedes Gerät mit zwei Kältemittelleitungen angefahren werden muss. Doch obwohl es mehr Leitungen sind wie bei der VRF oder VRV Anlage, lässt sich eine Splitanlage leichter einbauen. Da die Dimensionen der Rohre meist nur 6/10 mm oder 6/12mm sind und in einem Stück durch das Haus gezogen werden können.
Diese Art der Anlage kommt zudem sehr oft in Wohnungen vor weil sich die Anlage schnell über eine Fernbedienungen zwischen Kühlen und Heizen umstellen lässt.
1.3 Luft-Luft Wärmepumpe als bzw. mit zentralem Lüftungsgerät.
Damit nicht in jedes Zimmer ein Innengerät gebaut und angeschlossen werden muss. Besteht die Möglichkeit die Luft zentral zu erwärmen oder zu abzukühlen und dann im Haus zu verteilen. Dies erfordert allerdings etwas mehr Regelungsaufwand und das verlegen von Isolierten (wenn auch gekühlt wird) Lüftungsrohren. Da jedes Zimmer separat über einen Klappenantrieb (hier nicht eingezeichnet) angesteuert werden muss. Ein weitere Vorteil ist, das wegfallen der Kondesatleitung und ggf. die Einbindung in eine Zentrale Wohnraumlüftung.
2 Luft-Wasser Wärmepumpe
Bei der Luft-Wasser Wärmepumpe wird die Energie aus der Außenluft an das Heizungswasser und wenn gewünscht auch an das Brauchwasser abgegeben.
Vorteile
- Wird wie eine konventionelle Heizung an die Hydraulik angeschlossen und auch so verwendet
- Guter Wirkungsgrad (Jahresarbeitszahl
- Kann von einem Heizungsbauer eingebaut werden
- Wird passend auf das Gebäude auslegt
- Brauchwasser Erwärmung möglich
Nachteile
- höhere kosten
- Nicht oder nur schlecht als Klimaanlage Nutzbar
2.1 Luft-Wasser Wärmepumpe mit Außenluftansaugung
Kann zum Beispiel aus Platzgründen oder aus Lämschutzugründen kein Außengerät aufgestellt werden, dann kann die Luft auch in das Haus zur Wärmepumpe gebracht werden. Diese Art der Gerät hat zudem den Vorteil dass sie von einem Heizungsbauer installiert werden kann, da keine Kältemittelleitung verlegt werden muss. Zudem sind sie oft günstiger, da dass Gerät kompakt ist und in aller Regel auch gleich eine Wohnraumlüftung mit angeschlossen ist.
Nachteil ist die Größe des Gerätes, die Geräusche in der Wohnung und dass in Regelmäßigen Abständen die Filter getauscht werden müssen.
2.2 Luft-Wasser Wärmepumpe mit Wärmeerzeugung im Außengerät
Bei diesen Geräten wird die Luft nicht ins Haus gebracht sondern das Wasser zum Gerät. Das Warme Wasser wird im Außengerät erzeugt und dann über Wasserleitungen ins Haus geführt. Diese Gerät sind auch relativ günstig und nehmen wenig Platz im Haus in Anspruch. Allerdings finde ich diese Art der Heizung nicht sonderlich gut. Weil viel Wärme ggf. durch die Leitungen und das Gerät verloren geht. Zudem muss das Wasser aus dem Haus geführt werden, was bei einem Ausfall der Anlage oder Pumpe schnell zu großen Schäden durch eingefrieren kommen kann. Wird Glykol oder ein anderes Frostschutzmittel verwendet, dann sinkt der Wirkungsgrad.
2.3 Luft-Wasser Wärmepumpe als Splitgerät
Meiner Meinung nach die beste Art eine Wärmepumpe zu bauen. Im Außengerät wird die Energie aufgenommen und über das Kältemittel zu einem Innengerät ( Hydrbox) gebracht. Der Vorteil ist, dass die Energie an der Stelle aufgenommen wird wo sie auch zur Verfügung steht. Das "große" Außengerät ist draußen, was Platz im Haus schafft. Der Übergang von Kältemittel zu Wasser ist im Haus, was bei einem Ausfall nicht zum einfrieren führt und zudem wenig Wärme verloren geht. Es ist zwar etwas mehr Aufwand da der Kältetechnische Anschluss durch eine Firma gebaut werden muss die das auch darf. ABER von der Funktion, vom Wirkungsgrad, von der Wartung (Reparatur), und auch Platz und Geräusch ist dies eine ideale Lösung.
Luft-Wasser Übergabestation in einer Industrieanlage.
3 Brunnen, Bohrung Wärmepumpe
Der Vorteil von einer Bohrung oder einer Brunnen Wärmepumpe ist der unschlagbar Wirkungsgrad. Der Nachteil sind die viel höheren kosten. Wer Platz und Geld hat sollte immer eine Bohrung oder eine Brunnen Wärmepumpe einbauen. Da die Energie konstant und für die Wärmepumpe ausreichender höhe zur Verfügung steht.
Außengerät an einer Brunnenbohrung