Differenzdruckschalter meist einfach Druckdose genannt, messen die Differenz zwischen zwei Luftdrücken. In aller regel sind Druckdosen für die Luft- Heizung und Klimatechnik für nicht aggressive Gase mit niedrige Drücken ausgelegt. Anwendungen für Druckdosen mit diesen Eigenschaften sind vor allem die Überwachung von Lüfter und Filter in RLT (Raumlufttechnischen) Anlagen. Sie kommen aber auch bei Trocknern, Öfen, Schleusen, Kamine, Niveauregulierung, Papieransaugsystemen und viele andere Steuerungsaufgaben im Bereich niedriger Drücke zum Einsatz.
Funktion und Aubau
Aufbau:
An der Druckdose gibt es zwei Anschlüsse +/-. 7 Beide Anschlüsse gehen in das innere der Druckdose und enden jeweils in einem Hohlraum oben 3 und unten 5 . Zwischen den beiden Hohlräumen ist eine Membran 5 die sich bewegen kann. An dieser Membran sind dünne Kontakte 4 angeschlossen, die je nach Bewegung der Membrane geöffnete oder geschlossen werden. Über das Stellrad 2 am Differenzdruckschalter kann der Differenzdruck eingestellt werden, bei dem der Kontakt seinen Zustand ändert. Das Kabel wird über eine Zugentlastung in das Gehäuse eingeführt 1 .
Funktion
Zwei Drücke wirken auf die Membrane in der Mitte. (Pfeile von links) Zudem wirkt das Eigengewicht und die Einstellung des Einstellrades auf die Membrane. Je nach anliegendem Druck wir die Membrane dann nach oben gedrückt bzw. wieder zurück nach unten gedrückt. Dabei Schalten die Kontakte in der Druckdose und der Stromkreis ist geschlossen oder geöffnet.
Anschluss des Differenzdruckschalters
A: als Überdruckwächter
B: als Unterdruckwächter
C: als Differenzdruckwächter
Wird der Differenzdruckschalter als Überdruck- oder Unterdruckwächter verwendet wird der freie Anschluss +/- einfach nicht angeschlossen. Er darf auf keinen Fall abgeklebt oder mit einer Kappe versehen werden. Da bei der Verwendung als Überdruck- oder Unterdruckwächter immer gegen der atmosphärischen Druck gemessen wird.
Beispiel, Einsatz des Differenzdruckschalters als Differenzdruckwächter zur Filterüberwachung
Sind die Luftfilter in einer Lüftungsanlage stark verschmutz stimmt die Luftmenge in der Anlage nicht mehr. Es wird zu wenig Luft abgesaugt oder hineingebracht, dies kann in Anlagen oder Gebäuden schwere Folgenden haben. Zudem steigt der Strombedarf der Motoren stark an. Daher sollte der Zustand der Filter überwacht werden. Ist die Differenz, also der Unterschied vor und nach dem Filter größer als der eingestellte wert. So wird eine Meldung am Schaltschrank, in einer GLT oder in übergeordneten Regelung angezeigt.
Hier eine Druckdose an einer Lüftungsanlage. Wenn die Druckdose schaltet ist der Filter stark verschmutz, deshalb gibt es zusätzlich eine Anzeige an der der Zustand des Filters abgelesen werden kann. So kann bei regelmäßigen Kontrollen der Filter ggf. schon vor schalten der Druckdose getauscht werden.
Die Druckdifferenz wird vor und nach dem Filter gemessen. Vor dem Filter ist ein höhere Druck als nach dem Filter. Je mehr der Filter verschmutzt desto größer ist die Differenz des Luftdrucks, da immer weniger Luft durch den Filter kommt.
So bitte nicht, auf den Schläuchen lag Isolierung, diese Dose hat nicht mehr geschaltet.
Beispiel, Einsatz des Differenzdruckschalter als Überdruckwächter zur Laufüberwachung (Keilriemenüberwachung)
Reist der Keilriemen oder ist ein Motor defekt würde das die Regelung der Lüftungsanlage nicht direkt "mitbekommen" außer natürlich wenn der Motorschutz auslöst. Ob der Lüfter tatsächlich in Betrieb ist lässt sich sehr leicht über eine Druckdose überwachen. Ist der Lüfter in Betrieb, baut die Drehung des Lüfterrades Druck nach dem Lüfter auf.
Der + Anschluss wird nach dem Lüfter eingebaut, Der - Anschluss bleibt Frei. Bei der Laufüberwachung muss die Regelung ja nur wissen ob überhaupt Druck nach dem Lüfter vorhanden ist. Es muss nicht der genau Differnezdruck gemessen werden. Deshalb wird als Differenz einfach der atmosphärische Druck gemessen.
Drucksensor als Alternative zur Druckdose
Wer seine Anlage genauer überwachen möchte der sollte kein Differenzdruckschalter sonder ein Differenzdruckmesser verwenden. Der Differenzdruckmesser schaltet nicht bei einem fest eingestellten Wert, sonder misst den Tatsächlichen Differenzdruck und gibt diesen als 0-10 Volt Signal an eine Regelung oder SPS weiter. Das gleiche kann man mit Luftgeschwindigkeitsmesser machen, nur dass hier die Luftgeschwindigkeit als 0-10 Volt Signal ausgegeben wird. Das hat einige Vorteile:
- Verschmutzung des Filters kann genau bestimmt werden. So kann zum Beispiel bei 4 Volt ein Voralarm ausgeben werden (bald müssen die Filter gewechselt werden), bei 6 Volt kann ein Alarm ausgegeben werden (Filter wechseln) und bei 9 Volt kann die Anlage abgeschaltet werden.
- Die Laufüberwachung kann zudem auf Plausibilität geprüft werden. Bei Stufe eins müssen 3 Volt, bei Stufe zwei müssen 5 Volt und bei Stufe drei müssen 8 Volt ausgegeben werden. So können die einzelnen Stufen auf Funktion überwacht werden. Oder auch ob ein Klappe geschlossen oder das WRG verschmutzt ist.
- Aus der Ferne (Fernüberwachung) können Störungen leichter eingeschätzt werden bzw. Wartungen vorgeschoben werden.
- Der Nachteil liegt aber auch auf der Hand, höhere Kosten durch weitere Hardware und die Einbindung der analogen Werte. Zudem sind Sensoren immer anfälliger als mechanische Bauteile.