Als "freie Kühlung" bezeichnet man in der Kältetechnik, wenn das Medium (meist Glykol) nicht durch das Kältemittel sondern rein durch die Luft gekühlt wird. So kann im Winter und oft auch in der Übergangsjahreszeite viel Energie gespart und der Verschleiß der Anlage reduziert werden. Die freie Kühlung hat dafür aber einen erhöhten Montage- und Regelungsaufwand.
Die freie Kühlung wird in den meisten fällen durch einen Wärmetauscher mit zwei Kreisen realisiert.
Dabei hat der Wärmetauscher einen Kreis durch das das Glykol fließt und zur freien Kühlung verwendet wird. Ein weiterer Kreis dient als Verflüssiger für den Kältekreislauf. Die Lüfter werden dabei also entweder von der freien Kühlung oder von der Kälteanlage geregelt. Die Glykolpumpe ist also immer in Betrieb. Die Pumpe ist im Vorlauf eingebaut und "zieht" das Glykol dann entweder durch den Wärmetauscher der freien Kühlung oder den Plattenwärmetauscher der Kälteanlage. Der Rücklauf braucht deshalb kein zusätzliches Ventil.
Hier ein Wärmetauscher mit zwei Kreisen.
Die "größeren" Rohre mit Flanschen sind dabei immer die Wasser oder Glykohlseite.
Die kleineren Rohre die gelötet sind, sind dabei immer die Kältemittelseite.
Im Bild unten ist die Anlage in der "freien Kühlung", das Glykol wird "über Eck" durch den Wärmetauscher geführt. Die kühlerer Außenluft nimmt die Wärme auf, dadurch kann das Glykol auf den Sollwert gebracht werden ohne dass der Verdichter in Betrieb ist. Es wird also nur Strom für die Lüfter verbraucht.
Im Bild unten wird das Glykol über die Kälteanlage gekühlt. Der Wärmetauscher wird nun als Verflüssiger verwendet. Das Glykol wird über einen Plattenwärmetauscher gekühlt. Die Dreiwegeventil steht auf Durchgang.
Das Dreiwegeventil einer freien Kühlung.
Die Regelung kann auf unterschiedliche weise erfolgen. In aller Regel werden fertige Regler verwendet. Ab einer gewissen Außentemperatur oder einer gewissen Glykoltemperatur wird umgeschaltet. Die Lüfterstufen der freien Kühlung wird normalerweise auch über die Glykoltemperatur geregelt.
Zur Regelung findet ihr mehr Infos in diesem YouTube Video.