Nachdem wir unseren neue Gasheizung haben, brauchen wir kein Öl mehr und haben nun einen Raum frei. Ich habe eine kleine Fahrradwerkstatt und Lagerraum eingebaut. Da unsere 300 Liter Regenwassertonne durch das gießen im Garten so schnell leer, soll nun noch eine kleine Zisterne in den alte Ölraum. Der Ölraum liegt nicht im Haus, sondern ist ein Anbau an das Haus. Ideal also für eine Zisterne.
Es gab nur ein paar Voraussetzungen, es sollten um die 1000 Liter Wasser sein, eine Automatische Pumpe sollte dabei sein, die Pumpe sollte das Wasser über eine fest eingebaut Leitung bis in den Garten bringen. Und das ganze zu einem einigermaßen guten Preis.
Die Zisterne war schnell gefunden, eine Regentonne von Garantia "basic-line-top-tank" mit 1300 Litern Fassung zu 185 Euro. Das passt genau, durch die zwei Teile passt die Tonne genau in unseren alten Ölraum, die Dichtung und die Verschlüsse sahen in der Beschreibung gut und stabil aus. Sollte es sich beim auspacken als Schrott erweisen, dann geht es halt zurück.
Daten: Garantia Basic Line Top Tank
- Anschlüsse2 x DN 70, 2 x DN 100, 1 x DN 200
- Behältervolumen 1.300 l
- Durchmesser 118 cm
- Material Polypropylen
- Passend für HT-/KG-Rohre
- Erweiterbar, UV-beständig
- Höhe 156 cm (ein Teil ca. 80cm
- Gewicht (Netto) 30 kg
Die Pumpe war auch schnell gefunden, eine Gardena "Comfort Regenfasspumpe 4000/2 automatic" zu einem Preis von 80 Euro. Nur weil Gardena drauf steht war ich dennoch skeptisch, auch wenn die Daten auf den ersten Blick gut aussehen. Aber weil man immer das bekommt was man auch bezahlt, zur Pumpe später mehr.
Daten: Gardena "Comfort Regenfasspumpe 4000/2 automatic
- Durchmesser 148 mm
- Integrierter Vorfilter
- Laufrad mehrstufig
- Leistung 500 Watt
- Max. Druck 2 bar
- Max. Fördermenge 4.000 l/h
- Max. Eintauchtiefe 7 m
- Max. Förderhöhe 20 m
Der Regensammler sollte von 3P Technik kommen, mit diesem habe ich schon sehr gut Erfahrungen gemacht. Er ist mit 60 Euro zwar nicht der billigste, doch ist das Geld sehr gut angelegt, mehr dazu unten.
Daten: 3P Technik Regensammler mit Inox Filter
- Feinfilter
- Verstellbarer Betriebsmodus
- Leichte Filterreinigung
- Regenwassernutzung im Hausbereich
- Geeignet für Fallrohr von Ø 68 bis 100 mm,
- Abgang zur Zisterne Ø 50 mm und Ø 32 mm
- Max. 70 m² Dachfläche
- Größe Anschluss 32 mm
- Material Polyethylen
- Material Filtereinsatz
- Edelstahl
- Höhe 27 cm Länge 26,5 cm Breite 13,5 cm
Das Restliche Material besteht im wesentlichen aus HT-Rohren, Kabel, Kupferrohr, einigen Fittings und Elektro und Montagematerial. Aber nun der Reihe nach. Zuerst einmal braucht es eine gute Planung damit es später keine Überraschungen gibt oder man 100 mal zum Bauhaus fahren muss weil etwas fehlt.
Gekauft habe ich online bei Bauhaus weil ich den Preis passend finde und vor allem das Porto entfällt. Nur den Regensammler musste ich in Nagold im Bauhaus kaufen weil dieser online nicht verfügbar ist.
Tonne: https://www.bauhaus.info/regentonnen/garantia-basic-line-top-tank/p/16127925
1. Planung Regenwassernutzung zur Gartenbewässerung
- Wo kann an das Fallrohr angeschlossen werden
- Wo kann die Zisterne aufgestellt werden
- Wie können die Anschlüsse erfolgen
- Wie kann der Überlauf eingebaut werden, auch wenn ein Regendieb mit Rückstauverschluss verwendet wird
- Wo kommt der Strom für die Pumpe zur Zisterne her
- Wo soll Anschluss für den Gartenschlauch hin kommen, soll dieser in Kupfer verlegt werden oder einfach als Gartenschlauch
- Passt die Zisterne durch die Türe
- Habe ich einen FI an der Steckdose
Im Bild unten wird das Regenwasser über den Regensammler direkt in die Zisterne geführt. Ist die Zisterne voll fließt weiter Wasser in die Zisterne. Das überflüssiger Wasser fließt über den Überlauf ab. Der Regensammler wird hier nur als Sieb verwendet, sonst könnte das HT-Rohr auch direkt in die Zisterne geführt werden. Wird das gemacht, muss ein Sieb angeschlossen werden.
Im Bild ist der Regensammler unter dem "Deckel" der Regentonne angebracht. Ist die Tonne zu 95% gefüllt, fließt kein neues Wasser in die Regentonne. Theoretisch kann auf den Überlauf verzichtet werden. Wer auf Nummer sicher gehen will der sollte den Überlauf einbauen. Kleiner Nachteil der Zulauf muss eingeklebt werden, da zumindest in dieser Tonne kein Anschluss vorhanden ist.
2. Der Anschluss an die Regenrinne bzw. Das Fallrohr
Bei mir war es leider nicht möglich den Regensammler (Regendieb) direkt an das Fallrohr anzuschließen. Ich musste erst ein zwei Meter tiefes Loch graben. Bin mit dem HT- Rohr in den alten Ölraum und habe dort dann Regensammler eingebaut. Nach dem Regensammler bin ich dann wieder aus dem Ölraum heraus und in den Ablauf, der zum Kanal führt. Das Graben und die zwei Kernbohrungen haben zwar etwas Zeit gekostet aber es hat sich gelohnt.
Oben auf dem Bild sieht man den Abzweig in den Raum und unten schon mit Sand zugeschüttet den Abzweig aus dem Raum. Da das Wasser fast 3 Meter auf den Bogen fällt und ich beim zuschütten das Gefälle des HT-Rohrs nicht verändern wollte, habe ich das Rohr mit einer Schelle befestigt.
3. Regentonne aufstellen und montieren
Die Regentonnen sollte vollflächig auf einem sicheren Untergrund stehen. Beim aufstellen sollte beachtet werden, ist die Tonne erst einmal voll, kann sie nicht mehr verschoben werden. Die Dichtung wird mit dem beiliegenden Gleitmittel eingeschmiert und dann passend in die Nut gelegt. Dann am besten zu zweit den Deckel aufsetzen. So wird es in der Einbauanleitung auch beschrieben.
Mit den Verschlüssen habe ich dennoch etwas rumprobieren müssen aber eigentlich ist es super einfach. Die Schraubzwingen wie in der Anleitung habe ich nicht verwendet. Die Klammer in Pfeilrichtung mit der größeren Öffnung ansetzen und mit einem Hammer und Holz so weit einschlagen bis es nicht mehr weiter geht. Das war es schon. Die Verbindung scheint mir sehr gut zu sein. Ich habe keine Bedenken, dass sie auch über Jahrzehnte dicht sein wird. Die Halterungen sind stabil und die Dichtung wird weit zusammengedrückt, nichts wackelt oder ist lose.
4. Anschluss des Regediebs an das Fallrohr
Erst einmal im Raum ist die Montage des Regendiebs ein Kinderspiel. Das Fallrohr, Egal ob Plastik, Kupfer oder Stahl auftrennen und den Regensammler zwischen die beiden Rohre stecken. Das ganze ist genauso einfach wie in der Anleitung unten von der 3P-Technik Homepage beschrieben. Nur an die Maßangaben sollte man sich sehr genau halten. Ist der Regensammler einmal eingebaut. Funktioniert er besten.
Ich kann diesen Regensammler nur empfehlen und das aus folgenden Gründen:
- Die Wasserausbeute ist mehr als gut.
- Schmutz und Dreck werden sehr zuverlässig gefiltert.
- Die Reinigung ist recht einfach.
- Durch die Plastikbügel im Rohr, wird der Sammler fest und stabil im Rohr gehalten.
- Auf den Wasserabgang passt ein HT-Rohr
- Die Anschlüsse sind dicht und tropfen nicht
- Nur wenn das Fallrohr fast ganz gefüllt ist, geht Wasser weiter in die Kanalisation. So kommt sehr viel Wasser durch den Regensammler, auch wenn es nur sehr wenig regnet. So können wir unseren Garten fast den ganzen Sommer mit Regenwasser aus der Zisterne gießen.
Hier ein Bild von meinem Einbau in die HT-Rohre mit DN90. Man sieht es dem Raum an, dass es früher mal ein ölraum war, der vor allem nicht im Haus, sondern im Anbau und nur übers freie zugänglich war.
Einziger Wermutstropfen, wird das HT-Rohr so verwendet dass bei voller Regentonne, das Wasser über den Regensammler zurückgestaut wird, muss das HT-Rohr geklebt werden. Ich habe einen zwei Komponenten Kleber verwendet, der aufschäumt und damit absolut dicht ist und auch auf lange Zeit noch flexiblen bleibt. Das aufschäumen des Klebers sieht man, er Kleber wird nach außen gedrückt. Dafür ist die stelle absolut dicht.
5. Anschluss der Zisternenpumpe
Die Pumpe wird einfach in die Regentonnen gestellt. Die Pumpe sollte aber nie ganz auf dem Boden stehen, da sie sonst ggf. Schmutz der sich im laufe der Zeit ansammelt ansaugen würde. Das würde die Filter verschmutzen. Die Regentonne hat auf dem Boden mehrer Erhöhungen, auf diese kann die Pumpe sehr gut gestellt werden. Ich habe den Bügel von der Pumpe entfernt und den Gardenanschluss direkt auf die Pumpe gesteckt.
Damit die Pumpe in die Regentonnen passt und zur Reinigung oder auch mal austausch herausgenommen werden kann. Muss ein großes Loch, am besten mit der Stichsäge und Metallsägeblatt in die Regentonnen gesägt werden. Auserdem wird das Kabel und der Schlach auch durch diese Öffnung geführt.
Im Ölraum musste das ganze nicht so super ordentlich sein, wie man sieht. Vor allem das kurz Stück Schlauch aus der Zisterne bis zum Wasserhahn sollte aber nicht knicken und nicht über den Rand gebogen werden.
Deshalb habe ich ein Stück Rohr mit zwei Gewindestangen abgehängt und den Schlauc durch das Rohr geführt. Daran konnte ich dann auch gleich die Leitung zum Schalter und das Kabel von der Pumpe befestigen. So ist alles aufgeräumt.
Die Pumpe kann einfach in die Steckdose gesteckt werden, fällt der Druck in der Leitung ab, fängt die Pumpe an zu pumpen, bis der Druck wieder gestiegen ist. Einfach gesagt, wenn man den Wasserhahn oder die Handbrause öffnet, dann geht die Pumpe an, schließt man den Wasserhahn oder die Brause dann geht die Pumpe aus.
Das ist zwar super, es gibt aber auch Nachteile. Ist der Gardena Verschluss in der Regentonne oder ein Gardena Verschluss am Wasserhahn nicht 100% dicht. Dann würde die Pumpe alle paar Minuten den abgefallen Druck wieder aufbauen. Die Pumpe würde takten. Ein weitere Nachteil ist (vor allem bei kleineren) Kinder, machen sie den Wasserhahn auf dann würde die Zisterne leer gepumpt werden.
Deshalb habe ich einen Schalter zwischen die Pumpe und die Steckdose gemacht, so kann die Pumpe eingeschaltet werden, wenn sie im Garten benötigt wird. Fällt der Druck nach dem ausschalten dann ab, geht sie nicht mehr an.
Hier die Abzweigdose mit Schalter und LED Lampe, so sieht man gleich ob die Pumpe noch Spannung hat.
6. Gardena Automatipumpe 4000 im Test
Meine anfängliche Skepsis war völlig unbegründet. Trotz 4 Meter Höhendifferenz und ca. 25 Meter Leitungslänge kommt mehr als genug Druck und Wasser aus dem Absperrhahn. Durch die Verwendung von Kupferrohr anstatt Gardenaschlauch habe ich natürlich auch sehr geringen Druckabfall pro Meter Leitung. Doch ich bin 100% zufrieden, nun müssen die nächsten Jahre zeigen ob das so bleibt.
Hier ein Bild vom Wasserhahn wenn die Pumpe in Betrieb ist. Der Wasserstrahl schafft 1,50 Meter bei einer ordentlichen Wassermenge. Druck und Volumen stimmen perfekt. Vor allem wenn noch ein Brause dran ist.
7. Anschluss der Wasserabgänge
Da die Rohre fest im Garten verlegt sind, müssen sie im Winter leer laufen können. Deshalb habe ich im alten Ölraum zusätzlich einen Wasserhahn angebracht. Hier kann der Schlauch nun getrennt werden und das Rohr im Garten und im freien kann komplett leer laufen.
im Freien habe ich dann zwei Wasserhähne da wir zwei rel. große Beete haben. Die Leitungen habe ich in 12mm Kupfer verlegt. Wo es im Boden ist, ist es isoliert, im freien habe ich es im Gebüsch versteckt. Dank der natürlichen Patina, sollte das Rohr in einiger Zeit nicht mehr zu sehen sein und die Witterung sollte ihm auch nichts ausmachen. Hier noch die "banke Leitung, es fehlen noch zwei schellen und etwas Farbe. Das kommt aber erst wenn im nächsten Monat der neue Zaun montiert ist.
Da ich keine Presse habe, habe ich die Fittings kurzerhand mit Silberlot gelötet. Zwar nicht so schön aber super Dicht und ich habe keine Presse gebraucht. QUICK FIX oder QUICK and DIRTY, wie man das will.... Ein bisschen drüber lachen muss ich trotzdem.
8. Fazit
Wer eine günstige, schnelle, einfach einzubauende und vor allem gut funktionierende Regenwassernutzung für den Garten braucht ist mit diesen drei Komponenten (Regentonne, Pumpe, Wassersammler) bestimmt sehr gut beraten. Für mich bzw. meine Frau reicht das ganze für mehrere Wochen der Gartenbewässung aus und das obwohl wir einen recht großen Garten haben. Für Knappe 400 Euro bekommt man zwar viel Wasser aber auf 10 Jahre oder von mir aus 5 Jahre (dann ist die Garantie der Pumpe um) kann man viel Wasser verbrauchen. Den ökologische Faktor jetzt mal ganz außer acht gelassen.