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Auf dieser Seite behandle ich die Einleitungsfragen und die Geschichte des Buches Hiob. Zudem gibt es eine kleine Theologische Deutung über das Buch und die Person Hiob. 

  • 1. Einleitungsfragen 
    • Titel 
    • Verfasser 
    • Abfassungszeit 
    • Entstehung des Buches
    • Die Person Hiob hiob
  • 2. Die Geschichte 
    • Gliederung
    • Geschichtliche Einleitung Hiob
    • Rede zwischen Hiob und seinen Freunden 
    • Hiobs Reaktion auf seine 
    • Elihus Reden
    • Die Botschaft Elihus
    • Hiobs Begegnung mit Gott
    • Die erste Rede Gottes
    • Hiobs Antwort 
    • Die zweite Rede Gottes
    • Hiobs Antwort
    • Hiob erkennt Gott
    • Hiobs Ende
  • 3. Theologische Deutung
    • Freiheit Gottes
    • Anfechtung durch den Satan
    • Kraft zum Leiden 

1. Einleitungsfragen


Titel
Hiob – dieser Name könnte vom hebräischen Wort für „Verfolgung“ oder „Wo ist der Vater“ abgeleitet sein, wodurch er die Bedeutung „Verfolgter“ erhalten würde. Oder er kommt von einem aramäischen Wort mit der Bedeutung „Buße“, was ihn als jemanden bezeichnet, der „Buße tut“. (1)

Verfasser
Der Verfasser lässt sich nicht bestimmen. Möglich wären jedoch ein Mann namens Hiob, aber auch Elihu, Salomo, Jesaja oder Hesekiel. (2) Hiob als Verfasser ist aber unwahrscheinlich, da die Botschaft des Buches auf Hiobs Unwissenheit hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen den Ereignissen im Himmel und seinem Leid stützt. Der Verfasser war jedenfalls ein Israelit, denn das Buch trägt durchweg den Stempel israelitischen religiösen Gedankenguts. (3)

Abfassungszeit
Hier streiten sich die Theologen und kommen zu keiner einheitlichen Meinung. Möglich wäre eine Abfassungszeit von 1000-200 v. Ch. (4) Die zeit um 1000 v. Ch. ist aber am wahrscheinlichsten.

Entstehung des Buches
Die Hiob-Geschichte ist eine mündliche Überlieferung, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Der Verdacht, dass die Geschichte verfälscht wurde oder etwas dazu gedichtet wurde, kann aber ausgeschlossen werden, denn Erzählungen waren fast so gut ausformuliert wie geschriebene Geschichten. (5) Die Geschichte könnte ein Lied zu Ehren des historischen Hiobs sein, dessen Wusch in Hiob 19, 3-4: „Ach dass meine Reden aufgeschrieben würden! Ach dass sie aufgezeichnet würden als Inschrift, mit einem eisernen Griffel in Blei geschrieben, zu ewigem Gedächtnis in einen Fels gehauen!“ in Erfüllung ging.

Die Person Hiob
Es ist anzunehmen, dass Hiob keine fromme Märchenerzählung, sondern eine historische Person war. Hierfür würden sämtliche Eigennamen sprechen, die ohne jegliche Spur symbolischer Absichtlichkeiten geschrieben wurden. Zudem lag solch eine Geschichtsdichtung nicht in den Gewohnheiten des Altertums.
Hiob lebte wahrscheinlich zur Zeit der Patriarchen (zwischen 2000 und 1300 v. Chr.), also zwischen Abraham und Mose.
Hierfür gibt es eine Reihe biblischer Indizien. (6)


- Die Eigennamen

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  • Der Reichtum Hiobs, der vor allem im Vieh bestand.
  • Das hohe alter Hiobs (42,16).
  • Das Fehlen irgendwelcher Bezugnahmen auf das Volk der Israeliten.
  • Die aus der Geschichte Jakobs (Genesis 33,19) bekannte Geldmünze „Kesita“, die Luther mit „Groschen“ oder „Goldstück“ (42,11) übersetze.
  • Das Schreiben auf Stein mittels eines Griffels oder Meißels (9,24).

2. Die Geschichte

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Gliederung (7)

  • 1. Die geschichtliche Einleitung 1-3
    • Hiob vor der Prüfung 1,1-5
    • Erste Szene im Himmel 1,6-12
    • Hiob bewährt sich in der ersten Prüfung 1,13-22
    • Zweite Szene im Himmel 2,1-6
    • Hiob bewährt sich in der zweiten Prüfung 2,7-10
    • Hiobs Freunde 2,11-14
    • Hiobs Klage 3,1-25
  • 2. Reden zwischen Hiob und seinen Freunden 4-37
    • Hiobs Freunde 2,11-14
    • Hiobs Klage 3,1-25
    • 1. Teil der Reden  Eliphas - Hiob, Bildad - Hiob, Zophar - Hiob 4-14
    • 2. Teil der Reden Eliphas - Hiob, Bildad - Hiob, Zophar - Hiob 15-21
    • 3. Teil der Reden Eliphas - Hiob, Bildad – Hiob
    • 4. Teil der Reden Elihus Reden 32-37
  • 3. Rede zwischen Gott und Hiob 38-42,6 
    • 1. Offenbarung Gottes 83-40,2
    • Antwort Hiobs: Demütigung 40,3-5
    • 2. Offenbarung Gottes 40,6-41,26
    • Antwort Hiobs: Buse 42,1-6
  • 4. Hiob nach der Prüfung 42,7-17
    • Gebet für die Freunde 
    • Rückkehr der Freunde 
    •  Verdoppelung seines früheren Besitzes

Geschichtliche Einleitung Hiob 1-3

Beim Lesen ist zu beachten, dass wir den geschichtlichen Hintergrund kennen. Hiob und seine Freunde wissen nichts von dem Wettstreit.

Das Buch beginnt mit einer Beschreibung Hiobs, mit seinem Reichtum und seiner Gerechtigkeit. Dann folgt eine Szene im Himmel, die dem Leser einen Disput zwischen Gott und dem Teufel darstellt. Von dieser Szene wissen Hiob und seine Freunde jedoch nichts. Deshalb versuchen sie das Leid, das Hiob erfährt, auf ihre Weise und nach ihrem Verständnis zu klären. Die nächste Szene beschreibt Hiobs Verluste und die Anklage seiner Frau, die den selben Verlust wie Hiob erlebte, doch völlig anders auf den reagiert.

Rede zwischen Hiob und seinen Freunden 4-37

Die Drei Freunde

Hiob ist kein stiller Büßer, der sein Leid einfach hinnimmt, sondern er streitet mit seinen Freunden. Die drei ersten Freunde führen ihn dann auch zu dem Denken, Gott sei ungerecht.

Das Problem Hiobs und der drei Freunde ist nicht nur ihre Unkenntnis über die himmlischen Szenen, sondern auch ihre Theorie über das Thema Leid. Sie dachten ähnlich wie die Jünger in Joh. 9,2: „Wer hat gesündigt, er oder seine Eltern?". Hiobs Freunde konnten auf Grund dieser Sichtweise immer nur sagen: „Hiob, irgendwo hast du eine verborgene Sünde. Bekenne das doch, und alles kommt wieder in Ordnung." Hiobs Problem war, dass er von keiner Sünde wusste und konnte immer wieder nur sagen: „Ich weiß, dass ich nicht gesündigt habe und trotzdem bin ich krank, Gott ist also ungerecht." So fing Hiob an, Gott zu beschuldigen: „Gott, du behandelst mich ungerecht.“

Eliphas
Nach seiner eigenen Aussage hat er eine Offenbarung empfangen. Hiob soll Gott suchen und seine Zucht annehmen.

Bildad
Hiob soll aus der Geschichte lernen, was Gott möchte und was Gott denkt und letztlich auch, warum es ihm so schlecht geht.

Zophar
Hiob soll seinen Verstand benutzen, um zu erkennen, dass er Gutes tun muss damit es ihm wieder gut geht.

Hiobs Reaktion auf seine Freunde

Die drei Freunde hatten eine einseitige Einstellung zum Leiden. Ihre Theorie war: „Wer gut lebt, den segnet Gott, wer schlecht lebt, den straft Gott.“ Wem es also schlecht geht ist selbst Schuld daran.

Hiob ärgert sich über die Aussagen seiner Freunde, die ihn beschuldigen und anklagen anstatt ihn zu trösten. Hiobs Einstellung verändert sich zusehends. War er anfänglich der festen Überzeugung: „Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!“ so ändert sich diese Einstellung in: „So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele bitter gemacht hat ..." (27,2).
Hiob kommt zu dem Schluss, dass Gottes Handeln ungerecht sei, denn Gott habe ja kein Recht zuzulassen, dass es dem Menschen, der gut handelt, schlecht geht. Deshalb denkt er, Gott habe ihn verlassen, verstoßen und es gäbe keine Möglichkeit der Rettung mehr.

12, 2 „Fürwahr ihr seid Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben!".

16, 2 „... leidige Tröster seid ihr alle!"

17, 2 „Sind nicht Spöttereien um mich her, und muss nicht mein Auge weilen auf ihren Beleidigungen!"

Elihus Reden

Elihu ist der einzige, von den 4 Freunden der von Gott nicht getadelt wird und für den Hiob nicht beten muss.

Die Rede Elihus ist anfänglich grundverschieden zu den Reden der drei Freunde. Elihu wartet entweder auf Grund seiner Jugend bis die Älteren ausgeredet haben oder er ist der Meinung: „Jetzt sage ich euch, was richtig ist, denn ihr liegt alle falsch“. Am Anfang seiner Rede stellt er sich mit Hiob auf eine Stufe, hält sich nicht für klüger und weiser als Hiob (33, 6). Er beleidigt Hiob auch nicht, indem er ihm Sünden vorwirft, die Hiob nicht zugeben möchte (33, 6). Im Verlauf seiner Rede muss Elihu aber feststellen, dass er auch keine Lösung für Hiobs Problem hat und kommt zur gleichen Argumentation wie schon die drei Freunde vor ihm. Die Wendung in seiner Rede ist ab Vers 34 deutlich zu sehen. Indem er Gott als gerechten Richter darstellt, wird Hiob wieder zum Schuldigen.

 Die Botschaft Elihus

hiob theologische auslegung

Elihu ist das Bindeglied zwischen den Freunden und Gott oder zwischen dem Versuch, das Leid durch die Schuld Hiobs zu klären und der Freiheit, die Gott durch sein Wesen hat.

Hiobs Begegnung mit Gott

Während Elihu noch redet, kommt Gott selbst und der Wunsch Hiobs, dass Gott ihm Antwort auf seine Fragen geben soll, geht in Erfüllung.

Die erste Rede Gottes

Gott macht seine Stellung und die Stellung des Menschen durch die Schöpfung deutlich. Gottes Rede endet mit einer Frage an Hiob: „Wer mit dem Allmächtigen rechtet, kann der ihm etwas vorschreiben? Wer Gott zurechtweist, der antworte!“
Hiobs Antwort 40, 4-5
4 Siehe, ich bin zu gering, was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. 5 Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will's nicht wieder tun.

Die zweite Rede Gottes

Gott fragt Hiob, ob er sein kann wie Gott selbst? Gott beschreibt zwei Ungeheuer (Behemot, Leviatan), die er geschaffen hat und die zur damaligen Zeit bekannt waren.

Hiobs Antwort 42, 2-6

Hiob erkennt, wer Gott ist und wer er ist, doch er dringt noch nicht ganz durch.
2 Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. 3 „Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand?“ Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. 4 „So höre nun, lass mich reden; ich will dich fragen, lehre mich!“ Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. 6 Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche.

Hiob erkennt Gott 42, 2-6

1 Hiobs Gotteserkenntnis kommt nicht auf einen Schlag, sondern ist ein Prozess, durch den er Gott besser kennenlernt.
2 Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer.
3 Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Worten ohne Verstand? Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe.
4 So höre nun, lass mich reden; ich will dich fragen, lehre mich!
5 Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen.
6 Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche.

Hiobs Ende

Hiob wird von Gott gesegnet und bekommt das Doppelte zurück.

3. Theologische Deutung (8)

Hiob können wir niemals theologisch erklären noch in seiner Tiefe begreifen, wenn wir Hiob nicht selbst erleben.

hiob mein auge hat dich gesehen

Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen.  Luther 1984 42,5

Freiheit Gottes

Soll überhaupt etwas hervorgehoben werden, dann kann man nur die Freiheit Gottes hervorheben. Hiob und seine Freunde waren wahrscheinlich genau so überrascht wie wir heute, wenn wir das Buch Hiob lesen. Wir gehen oft genau wie Hiobs Freunde davon aus, dass Leid irgendein Zeichen für Gottes Strafe ist, vielleicht nicht so offensichtlich, aber es schwingt doch im Verborgenen mit. Dies ist ja, wenn man das Buch der Sprüche oder die Geschichte des Volkes Israels betrachtet, auch verständlich.
Doch das Buch Hiob stellt eine völlig andere Sicht der Dinge dar: ein Mensch, der für seine Schuld nichts kann. Die Bücher der Bibel, besonders die des alten Testaments, müssen in ihrer Gesamtheit gelesen werden, denn die Einzelteile werden nur durch die Gesamtintension des Verfassers richtig verstanden. So auch Hiob. Hiob zeigt keinen anderen Gott, es wird von dem Wesen Gottes nur eben ein Stück mehr sichtbar und für uns greifbar.
Einer dieser elementaren Wesenszüge Gottes, wie sie alle elementar sind, wird hier deutlich. Die Freiheit Gottes. Gott steht es doch völlig frei (9), auf den Teufel einzugehen, Gott steht es völlig frei, der betreffenden Person Bescheid zu sagen, was über sie beschlossen wurde oder nicht. Gott steht es frei, wann und wo er Leid einen Anfang und wo das Ende setzt. Gott ist frei, zu den bohrenden Fragen Hiobs zu schweigen und Gott konnte es sich erlauben so lange zu den hehreren Dogmen der Freunde zu schweigen, um sie dann, wie im Falle Hiobs, als irrsinnig darzustellen. Zuletzt ist Gott auch frei, sich Hiob zu zeigen und den drei Freunden zu vergeben.

Das Buch Hiob zeigt uns den Gott, der auch in der ganzen Bibel zu finden ist. Einen Gott, der nicht an menschliche Tagesordnungen gebunden ist, der frei von allen menschlichen Vorstellungen über sich ist. Ein Gott, der frei in seiner Freiheit diese Welt geschaffen hat und sie bis heute erhält. Ein Gott, der allmächtig, herrlich und souverän ist, über allen Dingen.
Aber Gottes Wesen entspricht es nicht, willkürlich oder gar auch aus einem Spaß heraus zu handelt. Gott hat immer einen Plan und ein Ziel mit dem was er tut, Gott ist nicht der Böse, sondern der, der es gut meint.
Eine Lehre aus dem Buch Hiob kann also nur sein: Gott ist frei. Wir können ihm keine Vorschriften machen und uns dann wundern, warum Gott sie nicht einhält. Wir Menschen können nur frei werden, wenn wir Gottes Freiheit anerkennen und ihm vertrauen, dass der dreieinige Gott diese Freiheit niemals missbrauchen wird.

Anfechtung durch den Satan

Wichtig zu wissen ist, dass es keinen Hinweis dafür gibt, dass der Satan kein Geschöpf Gottes ist, wohl aber wie die Menschen ein gefallenes Geschöpf. Der Satan will das Böse und ist der Vater der Lüge und vertritt den „Widerwillen“ gegen Gott. Satan hat Zutritt zum Thronsaal und zu Gott, dennoch ist es im Kontext der Bibel völlig undenkbar, von einem dualistischen Herrschen auszugehen. Der Teufel ist das Geschöpf und hat nur die Macht, die er von Gott erhält. Deutlich wird dies auch daran, dass der Satan im Epilog fehlt. Gott ist der Herrscher und wenn der Satan nicht erwähnt wird, dann wurde er nicht einfach vergessen, sondern seine Stellung wird deutlich. Er hat verloren, wenn Gott es nicht zulässt und nicht will, dann hat er keinerlei Macht. Souverän ist eben nur Gott allein und nicht der Satan.

Die kleine und konzentrierte Rolle, die der Satan in der Hiobsgeschichte spielt, ist eine Vorschattung für die gesamte Zeit nach Hiob bis zum Ende dieser Welt (10). Satan möchte alle, die zu Gott gehören, an Leib, Seele und Geist bedrängen und wenn möglich zerstören (2 Kor. 11, 13-16; 12, 7-10). Durch Jesus Christus und seinen Tod am Kreuz ist er besiegt (11) und wird gerichtet werden (12). Der Teufel versucht von Anfang an, Hiob nicht zu allen möglichen und unmöglichen Sünden zu verführen, sondern zu der einen Sünde. Wie Satan das auch später bei Daniel und dann auch bei Jesus versuchen wird, nämlich Gott, dem Lebendigen, untreu zu werden. Und das versucht er heute noch: Unsere Gottesbeziehung zu zerstören und den Grund unseres Glaubens ins Wanken zu bringen, so dass wir dem lebendigen Gott absagen, anstatt ihn anzubeten. Hiob kann uns lehren, Gott und seiner Freiheit mehr zu vertrauen und zu folgen als dem Satan und seinen Fesseln. Denn Gott ist der wahre einzige Herrscher und er meint es gut mit uns.

Kraft zum Leiden

Zum Glück muss nicht jeder so viel Leid wie Hiob ertragen, aber das Buch kann eine gute Vorbereitung auf mögliches Leiden sein. Der Leser versteht die Freiheit Gottes und kann sie somit auch akzeptieren. Daraus folgt ein anderes Gottesbild, in dem man begreift, dass das Leid, das Gott zulässt, in einer gerechten und guten Absicht geschieht. Gott wird am Ende immer als Sieger dastehen ohne jemals aus Neid oder Rachsucht gehandelt zu haben.

Das Buch Hiob macht auf der einen Seite deutlich, wie wichtig Freunde im Leid sind, aber warnt gleichzeitig vor zu schnellen Ratschläge, naiven Erklärungsversuchen und falschem Trost. Die einzigen, die versagt haben im Buch Hiob, sind die Freunde. Indem sie theologisch Hiobs Leid erklären wollen, machen sie das Leid Hiobs nur noch schlimmer. Aus Hiob, dem stillen Büßer, wird Hiob, der mit den Freunden streitet und Gott anklagt.
Gott verklagt Hiob nicht wegen seiner Anklage, sondern macht ihm die Freiheit des Schöpfers klar.

Mit Gott darf man im Leid hadern und man darf ihn anklagen und hinterfragen wie es schon David und Jeremia taten. Man muss an Gott nicht zweifeln, sondern kann ihm immer vertrauen. Doch sollten wir das auch tun, Gott treu zu bleiben auch in den größten Nöten, die einem widerfahren.
Diese Lektion sollen wir aus Hiob lernen!
So können wir über das Leiden Hiobs zusammenfassend sagen:
„Ein geduldig leidender in den Armen des Gottes aller Barmherzigkeit.“

Literaturnachweis

Aebi , E.: Kurze Einführung in die Bibel, Zürich 1963.
Arthur, J.M.: Schlachter Studien Bibel, Christlicher Literatur Verlag, Bielefeld, 2006.
Frey M.: Elbiwin kompakt, Version 90.00.16.07, Ingenieur Büro M. Frey, 2001Dreyer
Egelkraut, H.: Das Alte Testament, Entstehung- Geschichte –Botschaft, Brunnen Verlag, 1989

 

[1] J. M. Arthur, Schlachter Studien Bibel, Version 2000, Bielefeld 4 2006. 698-700.

[2] E. Aebi, Hiob, in: Kurze Einführung in die Bibel, Zürich 31963. 64.

[3] Vgl. Ebd. 64.

[4] M. Frey. Elbiwin kompakt, Version 90.00.16.07, Hiob, in: Wuppertaler Studienbibel, 2001

[5] Ebd. (CD- Rom, ohne Seitenzahl)

[6] E. Aebi, a.a.O, 65.

[7] Ebd., 66-67

[8] Vgl. H. Egelkraut. Das Alte Testament, Entstehungs-Geschichte-Botschaft, Giesen 1989.,683-687.

[9 Ich schreibe absichtlich im Präsenz, denn Gott steht es noch immer frei.

[10] Vgl. H. Egelkraut. Das Alte Testament, Entstehungs-Geschichte-Botschaft, Giesen 1989.,683-687.

[11] Teile aus der Offenbarung des Johannes ausgenommen!

[12] 1 Kor. 15, 55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?

by grace

By grace alone somehow I standWhere even angels fear to treadInvited by redeeming loveBefore the throne of God aboveHe pulls me close with nail-scarred handsInto His everlasting arms

Ronnie

schwäbischer tüftler und bastler, kraftsportler, 41 Jahre, 1 Frau, 5 Kinder und 1003 Ideen. 

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