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Diese Ausarbeitung habe ich in meinem Theologie Studium geschrieben und entspricht heute in vielen Punkten nicht mehr meinen Ansichten. 

1 Beobachtungsfragen/ bibelkundliche Analyse 3

    1.2 Petrusbrief 3

1.1 Verfasser und Empfänger 3

1.2 Anlass und Anliegen   3

1.3 Stilistische Eigenschaften   4

1.4 Welche Fragen wirft der Brief auf?  5

1.5 Wie wird Jesus beschrieben?  5

1.6 Was wird über das Leben mit Jesus ausgesagt?  6

1.7 Welche Relevanz hat der Brief für mein Leben?  6

1.8 Welche Relevanz hat der Brief für die Gemeinde?  6

  1. Judasbrief 7

2.1 Verfasser und Empfänger 7

2.2 Anlass und Anliegen   7

2.3 Stilistische Eigenschaften   8

2.4 Welche Fragen wirft der Brief auf?  8

2.5 Wie wird Jesus beschrieben?  8

2.6  Was wird über das Leben mit Jesus ausgesagt?  9

2.7 Welche Relevanz hat der Brief für mein Leben?  9

2.8 Welche Relevanz hat der Brief für die Gemeinde?  9

  1. Überlegung zur Anwendung 9

3.1 Überlegung zur Anwendung 2 Petrus  9

3.2 Überlegung zur Anwendung Judas  10

3.3  Erstellen einer Folie  10

  1. Spezifische Fragestellung zu einzelnen Briefen 10

4.1 Was sagen die Verfasser jeweils über Irrlehrer/ Irrlehren und den Umgang damit aus?  10

4.2 Wie reagieren die Verfasser auf sie?  11

    4.3 Welche Gemeinsamkeiten fallen bei beiden Briefen auf?  11


1 Beobachtungsfragen/ bibelkundliche Analyse

1.2 Petrusbrief

1.1 Verfasser und Empfänger

Verfasser

Der Verfasser nennt sich in 1,1 selbst, nämlich Petrus, ein Knecht und Apostel Jesu Christi.

Der Bibeltext selbst gibt zusätzlich einige Auskünfte über den Verfasser.

  • Er hat Paulus gekannt oder zumindest dessen Briefe (3,16).
  • Er weiß, dass er bald sterben wird (1,14).
  • Er hat die Herrlichkeit Jesu Christi gesehen (1,16). Damit könnte die Verklärung in Mt 17,1-4, seine Himmelfahrt in Lk 24,51 oder ein Wunder Jesu gemeint sein. Bei der Verklärung Jesu wird Petrus sogar mit Namen genannt.  
  • Er hat bereits einen Brief an die Gemeinde geschrieben, dies könnte der 1Petrusbrief sein.

Aus all dem würde ich schließen, dass der Verfasser Petrus war, mehr kann ich aus dem Text ohne Kommentar nicht herauslesen. 

 

Empfänger

Die Empfängerfrage lässt sich für mich nur schwer klären. Wenn die beiden Petrusbriefe zusammengehören, würde ich sagen, dass die Empfänger die in 1Petrus angegebenen Gemeinden sind, denn im Briefkopf heißt es: an alle Christen (1,1).  

Auch die Frage, ob es ehemals Juden oder Heiden waren, lässt sich nur schwer erahnen. Sicher ist, dass er an eine Gemeinde von Christen schreibt, von denen zumindest einige das AT kennen. Sonst würde der Schreiber nicht mit so vielen AT- Zitaten argumentieren.

1.2 Anlass und Anliegen

Hierzu möchte ich mit einer Gliederung beginnen.

Grobgliederung                               Feingliederung

1,1-2 Gruß/ Briefkopf

1,3-21 Das Heil eines Christen und wie ein Christ leben sollte 

1,3-11 Das Heil Jesus Christus

1,12-15 Grund des Schreibens

1,16-21 Die Lehre von Jesus ist war, bezeugt durch Apostel und inspiriert vom Geist 

2,1-22 Die Irrlehren und ihre Lehrer

2,1-3 Warnung vor dem Einschleichen der Irrlehren

2,4-10 Gott selbst wird die Gottlosen verdammen

2,11-18 Rede gegen die unmoralischen Irrlehren/ Lehrer

2,19-22 Folgen der Irrlehren

3,1-16 Prophetie und Ermahnung

3,1-10 Jesus kommt wieder

3,11-16 Leben in der Erwartung des Kommen Jesu

3,17-18 Briefschluss und letzte Ermahnung

Anlass

Der Schreiber steht kurz vor seinem Tod und hält es anscheinend für nötig, der Gemeinde oder den Gemeinden noch einmal zu schreiben.

Anliegen/ Themen  

Es gibt drei Grundanliegen/ Themen:  

  • Die Warnung vor den kommenden Irrlehren.

Der Schreiber weiß anscheinend, dass Irrlehren kommen werden und er versucht, den Gemeinden zu sagen, wie sie mit diesen umgehen sollen und woran man sie erkennen kann.

  • Die Stärkung der Gemeinde.
  • Die Parusieverzögerung der Irrlehrer.

Der Schreiber macht deutlich, dass der Glaube kein Hirngespinst ist, sondern eine Realität, an die es sich lohnt zu Glauben. Er spricht vom Wiederkommen Jesu und von seiner Herrlichkeit. Aber auch davon, als Christ einen guten und heiligen Lebenswandel zu haben.

1.3 Stilistische Eigenschaften

Es könnte eine Art Testament des Verfassers sein. Der Schreiber kündigt seinen Tod an. Damit die Lehre erhalten bleibt, bzw. die Irrlehrer keine Chance haben auf fruchtbaren Boden zu treffen, schreibt er dieses Schreiben. Als Autorität gibt er sich als Augenzeugen an.

Eine stilistische Eigenart dieses Briefes ist mir im Gegenüberstellen von Gegensätzen aufgefallen. Dies beginnt bereits in 1,3-5, wenn auch etwas versteckt. Hier heißt es, dass wir Anteil haben an der göttlichen Natur und der weltlichen, verderblichen Natur entronnen sind. Also entweder die göttliche oder die weltliche Natur, beides geht nicht. Diese Beschreibung setzt sich durch den Brief fort (2,20-22). Wer der weltlichen Natur entflohen ist, gehört nicht mehr zu ihr, sondern er gehört jetzt zur göttlichen Natur und dies sollte sich auch im Leben zeigen.

Mit dieser Aussage argumentiert der Schreiber immer wieder gegen die Irrlehrer, die falschen Propheten. Die Irrlehrer sind an ihren Werken zu erkennen. Nicht nur, dass sie Christus leugnen, nein, sie haben auch noch einen schlechten Lebenswandel dazu.

Weitere dieser Gegensätze stehen in 1,7-9: Wenn ihr Frömmigkeit habt wird euer Leben fruchtbar sein, besonders in der Liebe. Wer keine Frömmigkeit hat, wird unfruchtbar sein und in der Dunkelheit leben. Oder in 1,16-18: Es sind keine Fabeln, sondern Gottes Offenbarungen.

Argumentation

Ziel des Schreibers ist es, die Irrlehrer zu bekämpfen. Dies tut er in sechs Blöcken[1].

  1. Block 1,3-11

Der Schreiber nennt das Gute und was dieses Gute schon alles bewirkt hat. Die Empfänger sollen sich weiterhin mühen und im Glauben stehen. Zuerst macht er also Mut, den Weg weiter zu gehen, denn sie sind auf dem richtigen Weg, die anderen auf dem falschen.

  1. Block 1,15-21

Seine Vollmacht. Der Schreiber bestätigt die Richtigkeit und Wahrheit seiner Worte.

  1. Block 2,1-8

Im Gegenzug zu seiner Wahrheit und damit der Wahrheit des Evangeliums, sagt er die Verdammnis der Irrlehrer voraus. Dies belegt er mit drei alttestamentlichen Geschichten.

  1. Block 2,9-22

Jetzt nennt er die erste Irrlehre beim Namen, ich will sie die moralische Irrlehre nennen. In Vers 9 beginnt er damit, die Christen zu warnen, nicht so zu sein wie die Menschen, die er ab Vers 10 beginnt aufzuzählen.

  1. Block 3,1-13

Die zweite Irrlehre wird beim Namen genannt, ich will sie die Parosie-Irrlehre nennen.

Diese nennt er in 3,1-4: Es werden Menschen kommen, die nicht glauben, dass Jesus wieder kommt. Ab Vers 5 widerlegt er dies aufs Schärfste, denn Jesus wird wieder kommen.

  1. Block 3,14-18

Er fasst noch einmal zusammen, was dies jetzt ganz praktisch für sie bedeutet. Erstens: Geduldig sein und auf das Wiederkommen Jesu warten und zweitens untadelig und unbefleckt leben.

Mir scheint, dass der Schreiber die Empfänger zuerst für sein Problem sensibilisiert und dann eine Spannung aufbaut, indem er die beiden Irrlehren auf drastische Weise nennt und diese Spannung zum Schluss für die Empfänger abbaut, indem er ihnen die Gewissheit des Wiederkommens Jesu gibt[2].

1.4 Welche Fragen wirft der Brief auf?

- 2 Pet 2,4 Die Engel, die gesündigt haben.

Müssen Engel sich auch für Gut oder Böse entscheiden, wo es doch anscheinend mehrere Engel sind, die gesündigt haben? Ist es Sünde wie in Genesis – Engel, die sich erheben? Kann Sünde im Himmel sein und wenn nicht, wo haben die Engel dann gesündigt?

- 2 Pet 2,11 Auch dieser Satz mit den Engeln ist mir gänzlich unverständlich geblieben. Was ist damit gemeint, dass sie (die Engel) gegen sie (die Menschen) kein lästerndes Urteil vorbringen und was hat das mit dem Lästern der Menschen zu tun?

- 2 Pet 3,16 Ist diese Stelle ironisch oder ernst gemeint? Will der Schreiber Paulus schaden, macht er sich lustig oder möchte er einfach warnen?

- 2 Pet 3,1 „Dies ist bereits der zweite Brief, den ich euch schreibe“, ist damit der erste Petrusbrief gemeint?

1.5 Wie wird Jesus beschrieben?

Jesus,

- der Geduld mit den Menschen hat und später zum Gericht kommt, damit möglichst Viele gerettet werden können (3,9-11; 15).

- der die Frommen aus der Versuchung errettet (2,9).

- der uns seine Verheißungen schenkt und wir ihm immer ähnlicher werden dürfen (1,4).

- der in Herrlichkeit ist, Jesus der Sohn Gottes (1,16-17).

- der Retter (2,20).

- Herr und Heiland (3,18).

Jesus wird als der gnädige, vom Vater gesandte, beschrieben, der Geduld mit den Menschen hat. Aber wer dies nicht annimmt oder wie die Engel gegen Gott lästert, den wird er am Tag des Gerichts, seines Wiederkommens, vernichten und bestrafen. Das Wiederkommen Jesu wird auch deutlich herausgesellt als Tatsache, als festen Zeitpunkt in der Weltgeschichte und nicht als eine Wahrscheinlichkeit von vielen. 

1.6 Was wird über das Leben mit Jesus ausgesagt?

- Wir dürfen alles, was wir brauchen von Jesus erwarten (1,3).

- Wir sollen uns Mühe geben[3], im Glauben zu wachsen, Abstand von der Sünde nehmen und in der Liebe leben (1,5; 3,14).

- Ein Leben mit Jesus hat ein Fundament (1,16).

- Unser Leben soll durch das Wort Gottes Licht sein in der Finsternis (1,19).

- Wir sollen Acht haben auf falsche Lehren (2,1).

- Ein Leben in der Hoffnung und in der Erwartung seines Kommens (3,13).

Ein Leben mit Jesus ist nicht auf Fabeln oder Hirngespinste gebaut, sondern auf Gottes Zusagen. Gott selbst lässt uns Anteil haben an seiner Herrlichkeit. Die Christen dürfen und sollen sich aber darauf nicht ausruhen, sondern sollen mit ihrer Kraft und mit ihren Möglichkeiten ein Leben im Licht und in der Frömmigkeit führen. Denn Jesus kommt wieder und wird Gericht halten, die Christen dürfen sich aber freuen, denn sie werden bei Jesus sein.

1.7 Welche Relevanz hat der Brief für mein Leben?

Mir sind beim Lesen verschiedene Aspekte wichtig geworden:

- Jesus kommt wieder, das ist meine Hoffnung. Wenn Jesus nicht wieder kommen würde, warum sollte ich dann mit ihm leben? Aber Jesus wird wiederkommen und aus diesem Wissen darf ich Kraft schöpfen und darf meine Hoffnung darauf bauen.

- Die Warnung vor Irrlehren ist eine ganz persönliche Warnung an mich. Zum einen mich selbst zu prüfen, ob mein Denken und Lehren über Gott mit dem übereinstimmt, was die Bibel sagt. Und zum anderen: Was sagen verschiedene Sekten und Gemeinden über Gott aus? Ist es nicht mit meine Aufgabe zu prüfen und zu warnen? Besonders wenn die Irrlehren aus der eigenen Gemeinde kommen und andere Gläubige mit ins Verderben ziehen.

- Ein Leben mit Jesus heißt, mich nach ihm auszurichten, ein Leben in der Frömmigkeit und ein Leben in der Abhängigkeit von Gott.

1.8 Welche Relevanz hat der Brief für die Gemeinde?

Der 2 Petrusbrief wird mit Sicherheit (so habe ich es zumindest erlebt) oft vernachlässigt. Hier wäre eine Möglichkeit, neues Interesse zu wecken und auf die Aussagen des Briefes einzugehen. Irrlehren wird es immer geben, also wird dieser Brief nie seine Relevanz diesbezüglich verlieren. Das Wiederkommen Jesu wird immer eine Quelle der Kraft und der Hoffung sein, genauso wie es immer Menschen geben wird, die dies leugnen. Der Abschnitt über das moralische Leben eines Christen wird genauso immer aktuell sein. Es wäre sicher spannend und interessant, die Aussagen des 2 Petrus auf heute zu übertragen. Weitere Ausführungen habe ich in „3.1 Anwendung auf heute“ geschrieben.

2.  Judasbrief

2.1 Verfasser und Empfänger

 

Verfasser

Der Verfasser nennt sich in 1,1 selbst „Judas“. In Mt 13,55 und Mk 6,3 heißt es: „Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas? Dieser Bruder könnte der Schreiber des Judasbrief sein. Dagegen würde aber sprechen, dass der Schreiber sich als Knecht Jesu vorstellt und nicht als Bruder. Es könnte sein, dass sich Judas nicht als sein Bruder vorstellen möchte, um Vorurteilen oder Autoritätsfragen aus dem Weg zu gehen. In diesem Fall dürfte Judas aber bei den Empfängern nicht bekannt sein. Die Frage bleibt offen. Ich denke aber, dass es der Bruder Jesu ist. Er nennt sich zwar „Knecht Jesus“, aber er nennt sich auch „Bruder des Jakobus“. Vielleicht wollt er seine Autorität als Apostel oder seine Gleichstellung mit den Geschwistern darstellen und sich nicht auf eine Stufe mit Jesus stellen.

 

Empfänger

Die Frage des Empfängers bleibt für mich ungeklärt. Der Brief scheint aber nicht an eine bestimmte Gemeinde geschrieben worden sein, sondern an mehrere Gemeinden. Dies würde sich für mich aus dem Gruß ergeben (1,1-2): an „alle“, und „ihr Lieben“. Dies würde bedeuten, dass er die Gemeinde, zumindest aber einige Gemeindeglieder, gekannt haben muss.

2.2 Anlass und Anliegen

Hierzu möchte ich ebenfalls mit einer Gliederung beginnen.

                              

1        Briefkopf 

2        Segen

3-4     Grund des Schreibens: Warnung vor Irrlehren

5-7     Die Geschichte Israels als warnendes Beispiel

8-13   Konkretion der Warnung

14-16 Zweiter Vergleich als Warnung aus dem AT

17-19 Die Apostel haben schon gewarnt

20-23 Aufgabe, andere zu retten

24      Segen und Gotteslob

Anlass

Der Anlass ist ein gottloses, sittenloses Leben und Irrlehrer in der Gemeinde (3-4). Der Schreiber wollte der Gemeinde einen Brief schreiben mit dem Heil Gottes. Es sollte wohl ein erbaulicher Brief sein. Nun hat er von den Missständen und Irrlehren gehört und entschließt sich, einen Brief der Ermahnung zu schreiben.  

 

Anliegen

Das Anliegen des Briefs ist wohl, die aufgetretenen Irrlehren zu bekämpfen und die Gläubigen zu einem heiligen Leben zu ermahnen. Außerdem will er die Gläubigen warnen und wachrütteln. 

2.3 Stilistische Eigenschaften

Der Brief hat für mich keine einheitlich erkennbaren stilistischen Eigenschaften, was wahrscheinlich an der Kürze des Briefes liegt. Ich finde in dem Brief Sätze, die aus Synonymen bestehen, das heißt der Schreiber sagt das gleiche zwei Mal in einem Satz nur mit anderen Wörtern:

8 Ebenso sind auch diese Träumer, die ihr Fleisch beflecken, jede Herrschaft verachten und die himmlischen Mächte lästern.

Das gleiche findet sich in Vers 12:

prassen ohne Scheu, weiden sich selbst; sie sind Wolken ohne Wasser, vom Wind umhergetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal abgestorben und entwurzelt,

Es finden sich auch Parallelen zur Natur oder dem AT, um Dinge zu verdeutlichen:

10 Diese aber lästern alles, wovon sie nichts verstehen; was sie aber von Natur aus kennen wie die unvernünftigen Tiere, daran verderben sie.

11 Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg Kains und fallen in den Irrtum des Bileam um Gewinnes willen und kommen um in dem Aufruhr Korachs.

Irgendwie erinnert mich dieser Brief an eine Art Flyer oder Flugblatt. Der Absender stellt sich kurz mit Namen vor, nennt seine Autorität und dann beginnt er mit harten Worten. In den Sätzen sagt er alles doppelt nur mit Synonymen, damit es sich auch ja einprägt und auch der Letzte versteht, was gemeint ist. Die Argumentation ist einfach.

- 1-3 Gruß

- 4 Es haben sich diese Irrlehren eingeschlichen.

- 5-7 Die Irrlehrer werden genannt.

- 8-16 Gegen die Irrlehrer, in denen er sie mit Vergleichen und bösen Worten einfach schlecht macht und ihre Verdammnis aufzeigt.

- 17-18 Erinnerung an die Worte Jesus, der vor den Irrlehren gewarnt hat.

- 20-24 Ihr sollt nicht so sein wie diese Menschen, sondern heilig Leben.

- 25 Gruß

Ich möchte damit sagen, dass der Schreiber den meisten Text dafür verwendet, die Irrlehrer/ Irrlehren zu verdammen und schlecht zu machen. Ihm kommt es weniger auf die Argumentation an als auf die Eindrücklichkeit seiner Worte. Dabei ist es egal, ob die Vergleiche aus der Natur oder dem AT kommen – Hauptsache es wird deutlichen, dass die Irrlehren und der Lebenswandel in Sünde schlecht ist und Gott nicht gefällt.

2.4 Welche Fragen wirft der Brief auf?

- 14-15 Was sind das für Heilige, die der Herr zum Gericht mitbringt?

- 6 Gleiche Frage wie bei Petrus: Was hat es mit den Engeln auf sich?

- 12 Das genannte Liebesmahl ist das das Abendmahl oder ein Gottesdienst? Denn das Liebesmahl ist ja scheinbar nichts Schlechtes, sondern die Tat der Menschen?

2.5 Wie wird Jesus beschrieben?  

- 1 Judas, ein Knecht. Wenn Judas der leibliche Bruder Jesu ist und die Menschen die Empfänger das wussten, dann hat Jesus einen anderen Stellenwert als die Menschen und Judas zeigt das, indem er sich selbst als Knecht bezeichnet.

- 4 Jesus als Herrscher

- 14 Jesus als Richter

- 25 Jesus als Heiland

Jesus wird für die Ungläubigen, aber auch für die Gläubigen, die jetzt als Irrlehrer bezeichnet werden, als Richter über die Menschen und Engel beschrieben. Für die Gläubigen und die, die es werden wollen, als Heiland und Retter.

2.6  Was wird über das Leben mit Jesus ausgesagt?

- 3 Christen müssen es auch mal verkraften können, wenn sie auf einem falschen Weg sind und sich dann korrigieren lassen müssen (ergibt sich für mich aus dem Kontext).

- 20 „Erbaut euch“ – ohne Bibel und ohne Gebet kann ein geistliches Leben nicht funktionieren.    

- 21 „erhaltet euch“ – auch hier wieder die Anfrage an uns, was tue ich um mich zu „erhalten“? Bleibe ich in Verbindung mit Jesus, bin ich in seiner Nähe und in seiner Gegenwart?

- 22-23 Mission, anderen das Heil weitersagen, andere retten.

Leben mit Jesus ist kein Automatismus, sondern muss gepflegt und erhalten werden. Wenn ich das Heil erfahren habe, kann es für mich nicht ausbleiben, anderen weiter zu sagen, was ich erfahren habe.

2.7 Welche Relevanz hat der Brief für mein Leben?

„Aus dem Feuer reisen“ (22) zeigt mir noch einmal, welchen Ernst der Tod für Menschen hat, die keine Erlösung haben. „Reißen“ zeigt mir den Kampf um jeden Menschen. Wenn ich dies lese, wird mir erneut bewusst, warum ich im LZA bin und warum Mission, egal ob in Afrika, in Deutschland oder im Supermarkt, so wichtig ist. Das Evangelium ist die rettende Kraft und ich darf nicht schweigen, dafür sind die Menschen für Gott zu wertvoll.

Mich ermahnen zu lassen ist vielleicht nur ein Nebensatz, aber für mich ist diese Tatsache beim Lesen so deutlich geworden. Nicht immer nur schöne Worte und Heil, nein, Christen brauchen Ermahnung, brauchen die Korrektur anderer. Denn andere sehen mich aus einer anderen Perspektive in einem anderen Licht. Natürlich gilt es zu prüfen, aber wenn ich mich nicht ermahnen lasse, dann gerät man schnell auf einen Weg wie die Irrlehrer.

2.8 Welche Relevanz hat der Brief für die Gemeinde?

Ich würde sagen, der Brief hat die gleiche Relevanz für die Gemeinde wie für mein Leben. Es kann daraus die Ermahnung, die Erlösung und die Warnung vor Irrlehren gepredigt werden. Die Kürze des Briefes könnte sich gut eignen für einen Bibelkurs, der auf drei Abende beschränkt ist. Manche Christen haben vielleicht Angst, sich verbindlich zu einem 8-wöchigen Römer-Kurs anzumelden. Dagegen wäre ein 2-maliger Judas-Abend für sie eher möglich. Zudem wäre der Judasbrief für viele bestimmt etwas Neues und Interessantes. Weitere Ausführungen habe ich „3.2 Anwendung auf heute“ beschrieben.   

3. Überlegung zur Anwendung

3.1 Überlegung zur Anwendung 2 Petrus

Dass die Irrlehren aus der eigenen Gemeinde kommen, von Menschen, die die Hoffnung verloren haben, dass Jesus wiederkommt[4], könnte eine sehr gute Anwendung in zwei Punkten sein.

  1. Auch Christen, die bekehrt sind, sind nicht davor gefreit, geistliche Dinge falsch einzuordnen. Viele Sektengründer stammen aus christlichen Gemeinden und waren sogar nach unserem Verständnis bekehrt. Diese Warnung gilt gerade in unsere Zeit, wo viele Grenzen nicht aufgehoben, sondern nur verwischt werden. Es gilt die Warnung, auch Christen können sich irren und abfallen.
  1. Wer keine Hoffnung hat und nicht mit dem Wiederkommen Jesu rechnet, der wird seinen Lebensstil verändern. Denn warum soll er noch Gutes tun oder nach den Geboten Jesu leben? Es gibt dann kein Gericht und es gilt: „Lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot!“[5] Christen, die in der Erwartung leben, „Jesus kommt wieder“, leben anders. Deshalb sollte die Predigt vom Wiederkommen Jesu mit seinen harten Folgen, aber auch mit der unaussprechlichen Hoffnung, die darin liegt, in unseren Gottesdiensten nicht zu kurz kommen.

Es hat sich nichts verändert (3,4) seit Jesus auf dieser Erde war, sagen die Irrlehrer. Hier könnte man wunderbar auf den alten und den neuen Bund eingehen, wie die Menschen vor Jesu Zeit opferten und Jesus nun das vollkommene Opfer für unsere Sünden ist.

Die Ermahnung zu einem Leben in Frömmigkeit. Beide Briefe warnen uns davor, ein Leben in Sünde zu führen. Dies wird mit den vielen negativen Beispielen bezeugt.

Aber auch die Freude und die Hoffnung, die in diesem Brief stecken, wären eine Anwendung. Jesus kommt wieder und der gläubige Mensch ist nicht alleine, Gott ist immer da und er kommt wahrlich wieder und wir werden mit ihm auferstehen.

3.2 Überlegung zur Anwendung Judas

In den Gemeinden traut sich oft keiner, deutliche Worte zu sagen. Judas nimmt kein Blatt vor den Mund. Natürlich haben wir heute eine andere Gesellschaft und eine andere Kultur, und doch kann uns der Judasbrief lehren, auch einmal deutliche Worte zu sagen. Nicht immer nur den lieben Heiland Jesus zu predigen, sondern auch die Hölle und das Verderben zu predigen. Die Sünde nicht schön zu reden, sondern beim Namen zu nennen und gegen sie zu predigen im Namen Jesu.

Judas kann auch ein zweiter Missionsbefehl für uns sein (20-24). Nicht einfach nur dagegen zu schreien und zu lästern, sondern Taten sprechen zu lassen. Die Christen sollen sich erbarmen und nicht über andere lästern, denen die zweifeln das Leben nicht noch schwieriger machen, sondern sie stärken und ihnen zur Seite stehen. Die Not der Welt erkennen und nicht die Augen davor verschließen.

3.3  Erstellen einer Folie

Siehe Folien Anhang 1

4. Spezifische Fragestellung zu einzelnen Briefen

4.1 Was sagen die Verfasser jeweils über Irrlehrer/ Irrlehren und den Umgang damit aus?

Interessant ist, dass der 2 Petrusbrief warnende Worte formuliert:

2 Pet 2,1-3

… wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden … einführen werden, indem sie auch den Gebieter… und viele werden … verlästert werden. … Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten kaufen.

Der Judasbrief dagegen spricht vom Vorhandensein genau dieser Irrlehren.

Judas 4

Denn gewisse Menschen haben sich heimlich eingeschlichen, die längst zu diesem Gericht vorher aufgezeichnet sind,

Judas 17-18

… gedenkt der von den Aposteln[6] unseres Herrn Jesus Christus vorausgesagten Worte! Denn sie sagten euch, dass am Ende der Zeit … Diese sind es, die Trennungen verursachen… .

Es könnte sein, das die Warnung vor den Irrlehren aus dem 2 Petrus, die ja erst später kommen sollen, nun eingetroffen sind und der Judasbrief explizit diese Warnung des 2 Petrus aufgreift und vor den nun aufgetretenen Irrlehren warnt.

So warnt der 2 Petrbrief vor dem Entstehen der Irrlehren, der Judasbrief warnt vor den bereits vorhandenen Irrlehren. Beide warnen vor Menschen, die nach ihren eigenen Begierden leben wollen (2 Pet 3,3; Jud 16 und 18) und Jesus nicht als Herrn anerkennen und rechnen nicht mit einem Wiederkommen Jesu (2 Pet 2,1; Jud 4).

Das Problem dieser Irrlehren scheint zu sein, dass sie von gläubigen Menschen aus der Gemeinde kommen (2 Pet 2 ,15), denn sie verlassen den richtigen Weg und gehen in die Irre. Diese Christen führen nun einen miserablen Lebensstil, der nicht zu einem Christen passt. So kommt die Irrlehre aus der eigenen Gemeinde von Menschen, die die Hoffnung an ein Wiederkommen Jesu verloren haben und aus dieser Hoffnungslosigkeit nun ein zuchtloses Leben führen und andere damit verführen[7].

4.2 Wie reagieren die Verfasser auf sie?

Sie reagieren mit Abscheu, Verachtung und Warnung vor diesen Menschen. Sie warnen immer wieder vor ihnen und können gar nicht genug negative Worte für ihr Verhalten finden. Wie in Judas 11: „Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen, prassen ohne Scheu, weiden sich selbst; sie sind Wolken ohne Wasser, vom Wind umhergetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal abgestorben und entwurzelt.“ Durch Vergleiche mit Bileam, Kain und Abel (2 Petr 2,15; Jud 11) versuchen sie zu warnen und zu verdeutlichen, wie gefährlich und gottlos dieses Verhalten ist.

4.3 Welche Gemeinsamkeiten fallen bei beiden Briefen auf? (Ähnliche Passagen?)[8]

Gemeinsam sind die Voraussage und Erfüllung vom Auftreten von Irrlehren wie in 2.1.1 erwähnt.

- 2 Petrus 2,4 und Judas 6

Es werden Engel erwähnt, die sündigten und für das Gericht verwart bleiben.

- 2 Petrus 2,12-13 und Judas 10-12

Es werden immer wieder gleiche Wörter benutzt wie „Schandflecken“ oder „sie sind wie die unvernünftigen Tiere“. Zudem verwenden beide Schreiber eine ähnliche Abfolge von Wörtern bei ihrer Argumentation, zum Beispiel:

2 Petrus 2,12-14

Aber sie sind wie die unvernünftigen Tiere, die von Natur dazu geboren sind, dass sie gefangen und geschlachtet werden; sie lästern das, wovon sie nichts verstehen, und werden auch in ihrem verdorbenen Wesen umkommen

13 und den Lohn der Ungerechtigkeit davontragen. Sie halten es für eine Lust, am hellen Tag zu schlemmen, sie sind Schandflecken, schwelgen in ihren Betrügereien, wenn sie mit euch prassen,

14 haben Augen voll Ehebruch, nimmer satt der Sünde, locken an sich leichtfertige Menschen, haben ein Herz getrieben von Habsucht - verfluchte Leute!

Judas 11

 Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen, prassen ohne Scheu, weiden sich selbst; sie sind Wolken ohne Wasser, vom Wind umhergetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal abgestorben und entwurzelt,

13 wilde Wellen des Meeres,]die ihre eigene Schande ausschäumen, umherirrende Sterne; deren Los ist die dunkelste Finsternis in Ewigkeit.

Beide Briefe besitzen sehr oft solche Aufzählungen, um Dinge sehr deutlich zu zeigen und beide benutzen in gleicher Weise harte Worte wie die „unvernünftigen Tiere“.

- 2 Petr 2,15 und Judas 11

In beiden Stellen wird Bileam als Beispiel für Sünde oder einen schlechten Weg benutzt.

- Judas 15 und 18; 2 Petr 2,5-6; 2 Petrus 3,7

Der Gebrauch des Wortes „gottlos“ ist gleich und findet sich auch sonst nur noch einmal im Römerbrief und einmal im Timotheusbrief. Bei Petrus und Judas findet es sich dabei gleich vier Mal.

- 2 Petr 3,3 und Judas 18

Die Warnung davor, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden.

Beide Briefe besitzen eine ähnliche Argumentation, Ausdrucksweise und Wortwahl, aber auch die Anliegen und die Warnungen, von denen sie schreiben, sind identisch.

Beide Briefe benutzen in ihrer Argumentation viele alttestamentliche Stellen.

[1] Der Schreiber hat diese wahrscheinlich nicht vor Augen, deshalb sind die Übergänge fließend.

[2] So ging es mir zumindest beim Lesen.

[3] Mit „Mühe geben“ ist hier auf keinen Fall unsere Rettung gemeint, sondern ein heiliges Leben vor Gott zu führen. Nicht die Rechtfertigung, sondern unsere Heiligung.

[4] Siehe: 2.1 was sagen die Verfasser jeweils über Irrlehrer/Irrlehren und den Umgang damit aus?

[5] Jesaja 22,13; 1.Kor 15,32

[6] Petrus könnte solch ein Apostel sein.

[7] Die Idee mit der Hoffnung/ Hoffnungslosigkeit stammt nicht von mir, das habe ich einmal gelesen oder gehört.

[8] Siehe Anhang 2 mit den einzelnen Bibelstellen, die Gemeinsamkeiten aufweisen.

King of my heart

Let the King of my heart
Be the mountain where I run
The fountain I drink from
Oh, He is my song

Ronnie

schwäbischer tüftler und bastler, kraftsportler, ADHS power, 43 Jahre, 1 Frau, 5 Kinder und 1003 Ideen. 

ronnie berzins at mee