Diese Ausarbeitung habe ich in meinem Theologie Studium geschrieben und entspricht heute in vielen Punkten nicht mehr meinen Ansichten.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung
1.1 Grobe Gliederung
1.2 Feine Gliederung
2 Tonart des Briefes
2.1 Stimmung
2.2 Ton des Briefes
3 Paulus’ Lebenssituation
3.1 Äußerliche Situation
3.2 Verfassung des Paulus
4 Schlüsselbegriffe und Themen
5 Anlass des Briefes
6 Vergleichen des Briefes
7 Fertige eine Folie
8 Fazit
8.1 Der Gewinn
8.2 Welche Verse wurden nicht verstanden.
Selbstkontrolle
9.1 Gliederung
9.2 Einzelfragen
9.2.1 Tonart
9.2.2 Zu Paulus’ Lebenssituation
9.3 Schlüsselverse
9.4 Anlass des Briefes
9.5 Resümee
10 Literaturverzeichnis
11 Anhang
11.1 Gliederung im Bibeltext
11.2 Folien für Gemeindeabend
1. Gliederung
1.1 Grobe Gliederung
Phil 1,1-2 Präskript
Phil 1,3-11 Danksagung
Phil 1,12-26 Paulus legt seine Situation in der Gefangenschaft dar, wahrscheinlich muss er mit der Todesstrafe rechnen.
Phil 1,27-2,18 Paulus spricht über die Aufgaben der Gemeinde. Hierzu benutzt er einen Hymnus von der Erniedrigung und Erhöhung des Herrn Jesus Christus.
Phil 2,19-24 Timotheus soll nach Philippi kommen. Paulus möchte auch bald nach Philippi.
Phil 2,25-30 Epaphroditus wird der Überbringer des Briefes sein.
Phil 4,4-7 Mahnung zur Freude
Phil 4,21-23 Schluss und Segen
1.2 Feine Gliederung
Phil 1,1 Absender
Phil 1,2 Gruß des Paulus
Phil 1,3-11 Danksagung und Fürbitte
Phil 1,12-14 Die äußerlichen Umstände des Paulus
Phil 1,15-18 Einschub über die Irrlehren
Phil 1,19-21 Jesus, Hoffnung, Zuversicht und Sinn nicht nur des Paulus
Phil 1,22-26 Auftrag und Freude des Paulus
Phil 1,27-28 Treu sein in der Verfolgung
Phil 1,29-30 Vorrecht des Leidens
Phil 2,1-4 Leben in der Gemeinde
Phil 2,5 Jesus soll das Vorbild sein
Phil 2,6-11 Einschub Christus-Hymnus
Phil 2,12-18 Ermahnung zum Gehorsam und Festhalten am Wort
Phil 2,19-24 Timotheus soll nach Philippi
Phil 2,25-26 Paulus hat Epaphroditus mit diesem Brief nach Philippi gesandt
Phil 2,27-30 Paulus über Epaphroditus
Phil 3,1-2 Warnung vor Irrlehren
Phil 3,3-6 Jesus mehr als Fleisch und Gesetzt
Phil 3,7-8 Das neue Leben im Geist
Phil 3,9-11 Gerechtigkeit aus Glauben
Phil 3,12-14 Paulus’ Leben in Christus
Phil 3,15-16 Ermahnung zu einem heiligen Leben
Phil 3,17-19 Warnung vor den Feinden des Kreuzes
Phil 3,20-21 Das Ziel des Glaubens
Phil 4,1 Paulus möchte zu den Philippern
Phil 4,2-3 Persönliche Ermahnung
Phil 4,4-9 Über das Freuen und Sorgen
Phil 4,10-20 Paulus dankt für die Versorgung
2 Tonart des Briefes
2.1 Stimmung
Es könnte gut sein, dass Paulus durch einen der im Brief genannten Männer eine Nachricht bekommen hat und auf diesen Brief als Kurznachricht schnell und mit feurigem Herzen an die Philipper zurück schreibt. Es könnte sein, dass Paulus von Evodia, Syntyche, den Missständen in der Gemeinde und den drohenden oder bereits vorhandenen Leiden gehört hat.
Nun scheint es so, als ob Paulus die Gemeinde in Philippi mit feurigem Herzen anfleht, am Glauben festzuhalten und nicht loszulassen. Ich meine beim Lesen die Bilder zu sehen, die Paulus benutzt, wie in 3,12-17 das „ausstrecken“ oder „jagen“, deshalb auch das Anflehen von Paulus.
Trotz der sehr deutlichen Ermahnung, scheint der Brief von der Freude des Apostels zu glühen. Mit dieser Freude scheint er um die Philipper zu werben. Auf jeden Fall ist das Verlangen und die Not um die Gemeinde des Paulus sehr deutlich zu spüren, aber auch der Dank für empfangene Gaben ist deutlich zu sehen.
2.2 Ton des Briefes
Als einen durch den gesamten Brief vernehmbaren Ton würde ich die „Freude am Herrn“ nennen. Denn immer wieder ist es die Freude, die Paulus antreibt zu beten oder seine Situation so zu nehmen wie sie ist.
3 Paulus’ Lebenssituation
Dies sind teilweise Vermutungen, die sich aus dem Text schließen lassen.
3.1 Äußerliche Situation
- Paulus befindet sich in Gefangenschaft (1,13 u. 14 u. 17), Timotheus ist bei ihm (2,19).
- Paulus ist zumindest mit dem Nötigsten versorgt (4,18), ist aber auf die Hilfe anderer angewiesen. Es kommt wohl aber immer wieder vor, dass er Mangel an bestimmten Gütern hat (4,11).
- Paulus kann Besuch empfangen und ist wohl nicht alleine (4,18 u. 23).
Rein äußerlich ist Paulus wohl meisten durch seine Geschwister versorgt, ist aber immer auf deren Hilfe angewiesen, da er in seiner Gefangenschaft nicht genug versorgt wird.
3.2 Verfassung des Paulus
- Es könnte sein, dass Paulus damit rechnet, ermordet zu werden (1,20 u. 2,17). Er ist aber bereit, das für Jesus zu tun.
- Pauls ist etwas ärgerlich und traurig darüber (4,20 u. 28), dass er wenig Menschen um sich hat, die „seines Sinnes“ sind.
- Paulus hat sich durch Jesus damit abgefunden, wenig zu haben, und doch reich beschenkt zu sein (4,10-12).
Es kann sein, dass Paulus mit dem Tode rechnet, auch sind viele um ihn herum, die nicht seines Sinnes sind und die Versorgung ist auch oft spärlich. Paulus gibt sich aber mit all dem zufrieden und gibt Gott die Ehre für alles, was geschieht.
4 Schlüsselbegriffe und Themen
Begriffe: - Freude
- Bürgerecht im Himmel
- Gerechtigkeit (wenn auch nicht immer wörtlich, sondern im Kontext)
Verse: - 1,6 und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute
Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.
- 1,21 Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.
- 4,4-7
4 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!
5 Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!
6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!
7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
- 3,20 Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus,
Themen: - Freude am Herrn
- Dogmatisch: Warnung vor Gesetzlichkeit und festhalten an Gottes Wort. Sowie
Ermahnung zur Einigkeit und Ermahnung zum Gebet.
- Ethisch : Lebensstil, als ob sie bereits im Himmel wären und nicht mehr auf der
dieser Erde.
5 Anlass des Briefes
- Zusage und Trost im Leiden
- Warnung vor den Irrlehren
- Ermahnung zum Leben nach Gottes und Paulus Vorbild
- Zusage der Freude
Wie bei der Stimmung des Briefes bereits geschrieben, denke ich, das der Anlass des Briefes Nachricht von einem Bruder war, der aus Philippi kam. Paulus erhielt Nachricht von den Vorfällen in der Gemeinde und antwortete auf diese Dinge.
Die Wahrung vor der falschen Lehre, aber auch der Dank für die Gaben und die Freude des Paulus, könnten die Anlässe gewesen sein.
6 Vergleichen des Briefes
- Der Philipperbrief hat trotz der vielen Ermahnungen bei mir nicht so sehr den Eindruck eines Lehrbriefes hinterlassen. Es steht für mich eher ein Leben und Wandeln in Jesus im Vordergrund und aus diesem Wandel durch Jesus folgt dann das Leben nach Gottes Vorbild.
- Die Freude im Philipperbrief finde ich stärker betont als in anderen Briefen.
- Die persönlichen Ermahnungen wie im Philipperbrief kommen nicht so häufig vor.
- Paulus schreibt, dass er seine frühere Gesetzlichkeit für Schaden, ja für Dreck achtet (3,7). Das ist etwas, das mir nur aus diesem Brief bekannt ist. In anderen Briefen schreibt Paulus zwar, dass es nichts wert ist oder dass es ihm nichts gebracht hat, aber für Schaden und Dreck ist etwas Neues.
- Auch das sich Ausstrecken und den Gewinn als Siegespreis zu bezeichnen (3,14) kommt in einer ähnlichen Form nur im Korintherbrief vor. Ich meine, dass ich einmal gelesen habe, dass die Philipper etwas mit Pferden zu tun hatten oder dass die Philipper bekannt waren für ihre Pferderennen. So könnte das Bild, das Paulus hier benutzt, für die Philipper ein sehr eindrückliches Bild aus ihrem Alltag sein. Aber das weiß ich nicht genau. Der Begriff Siegespreis ist auf jeden Fall etwas Besonderes.
7 Fertige eine Folie
Die Folie befindet sich im Anhang
8 Fazit
8.1 Der Gewinn
Der Gewinn lag auf jeden Fall im intensiven Lesen des Briefes. Die Frage nach der Freude hat mich noch lange Zeit beschäftigt. Was ist der Grund meiner Freude? Ist Jesus nur der Trostpreis für mein Leben dann wenn nichts mehr greift, dann muss Jesus kommen? Aber was ist der Grund meiner Freude? Und was ist die Folge meiner Freude? Versuche ich mich durch das, was ich habe zu freuen oder freue ich mich an dem, was ich habe?
Durch das häufige Lesen haben sich einige Stellen sehr gut eingeprägt und die Botschaft des Briefes hat sich sehr stark eingeprägt. Der größte Gewinn lag wohl darin, dass der Brief auch nach dem Schreiben der Ausarbeitung immer präsent (vor Augen) war und so auch ins Leben sprechen konnte. So konnten Erkenntnisse aus dem Brief ganz praktisch angewendet werden.
8.2 Welche Verse wurden nicht verstanden.
Es gab eigentlich keine Verse, die ich nicht verstanden habe. Die Unklarheiten habe ich nach der Ausarbeitung anhand von Kommentaren selbst beseitigt.
9. Selbstkontrolle
Zur Kontrolle meiner Ausarbeitung habe ich folgende Kommentare verwendet:
- Wuppertaler Studienbibel [2]
- Adolf Schlatter [3]
- William Barclay [4]
- William MacDonald [5]
9.1 Gliederung
Meine Grobgliederung ist sehr ähnlich wie die Wuppertaler Studienbibel, teilweise sogar identisch. Meine Feingliederung findet sich so weder bei William MacDonald noch bei William Barclay. In der Wuppertaler Studienbibel gefällt mir die Formulierung der Gliederung sehr gut, da einzelne Bereiche gut zusammengefasst sind. Dies ist aber auch die große Schwäche, da einzelne wichtige Aspekte verloren gehen.
9.2 Einzelfragen
9.2.1 Tonart
Die Freude wird, wie auch ich sie vernahm, in allen vier Kommentaren als durchgehend beschrieben. In den Einleitungsfragen von William MacDonald heißt es, der Philipperbrief sei noch viel mehr als ein Dankesbrief. Er sei ein wirklicher Freudenbrief- die verschiedenen Formen des Wortes „Freude“ erscheinen mehr als zwölf Mal in den vier Kapiteln. Paulus wusste wie er sich in guten und in schlechten Zeiten freuen konnte (4,11).[6]
Dies versuchte ich mit meiner dritten Folie deutlich zu machen. Ich würde bei dem Gemeindevortrag, jetzt wo ich MacDonald gelesen habe, zitieren. Mir gefällt es sehr gut wie er schreibt dass „sich Paulus freuen kann in jeder Situation“[7]. Ganz anderer Meinung bin ich bei MacDonalds letztem Satz. Hier meint er, es gäbe so gut wie keine Ermahnung. Ich finde, Paulus ermahnt und weist mit aller Schärfe zurecht, wenn auch, wie ich finde, oft nicht mit diesem aggressiven Ton wie beim Brief an die Korinther.
9.2.2 Zu Paulus’ Lebenssituation
Auch hier sind die genannten Kommentare sich einig, dass Paulus im Gefängnis ist oder zumindest in Gefangenschaft. Ob er nun mit dem Tod zu rechnen hat oder nicht bleibt ein Stück weit offen. Hier gefällt mir die Wuppertaler Studienbibel sehr gut, die sich ausführlich mit der Thematik um die Gefangenschaft auseinandersetzt. Auch klärt sie die Frage der Abfassung gut.
9.3 Schlüsselverse
Diese habe ich im Bibelkunde Lexikon[8] nachgeschlagen, da die Kommentare hier nichts Schlüssiges aussagten.
Es werden hier auch nur zwei Verse genannt: Phil 2,12 und Phil 4,4-7. Als erstes ein ermahnender Vers und als zweites ein Freudenvers. Das habe ich anders geschrieben. Ich habe nur Dankesverse und Verse zum Reich Gottes herausgeschrieben. Ich bin voll begeistert von den zwei Versen des Bibelkunde Lexikons. Da sie klar herausstellen, um was es Paulus in diesem Brief geht, nämlich die Freude und die Ermahnung.
Die Wuppertaler Studienbibel nennt wie ich die beiden Begriffe ethisch und dogmatisch wenn es um die Themen des Philipperbriefs geht. Auch die Ansätze sind sehr ähnlich, vielleicht habe ich dies schon einmal gehört oder gelesen und es nun hier verwendet. Auch wenn es doch Abweichungen gibt, ist es sehr ähnlich.
9.4 Anlass des Briefes
Die Wuppertaler Studienbibel und MacDonald sind der Meinung, dass der Brief als Antwort auf die Spenden und Gaben hin von Paulus geschrieben worden ist. Ich dachte, Paulus hat sich hingesetzt und seinen Brief an die Philipper geschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Paulus nur wegen der Gaben geschrieben hat, um Danke zu sagen, sondern weil es ihm ein Anliegen war, aber vielleicht ist beides zusammen gekommen. Der Gedanke, dass er mit den Gaben eine Nachricht erhalten hat, trifft wohl am ehesten zu.
9.5 Resümee
Es hat mir mal wieder gezeigt wie wichtig es ist, Dinge selbst zu erarbeiten und nicht gleich zum Kommentar zu greifen. Aber die Kontrolle und die Ergänzung mit Kommentaren ist überaus hilfreich, denn der Horizont wird geweitet. Ich würde meine Ausarbeitung auf jeden Fall noch einmal korrigieren und dann erst für eine Predigt oder zum Vortrag mit den Folien zusammen verwenden. Aber im Großen und Ganzen stimme ich mit den Kommentaren überein.
10. Literaturverzeichnis
Barclay, W. Briefe an die Philipper, Kolosser, Auslegung des neuen Testaments, Wuppertal 51980.
Boor, W. d. Wuppertal Studienbibel, die Briefe des Paulus an die Philipper und Kolosser, Wuppertal 3 1983.
Mac Donald, W., Kommentar zum neuen Testament, Bielefeld 22001.
Hörster, G. Bibelkunde mit Einleitung zum neuen Testament, Wuppertal 22006
Schlatter, A. Die Briefe an die Thessalonicher, Philipper, Timotheus und Titus, ausgelegt für Bibelleser, Berlin 21963.
[1] Vgl. Phil 2,17 u. 2 Kor 1,8
[2] Vgl. W. d. Boor, Die Briefe des Paulus an die Philipper und Kolosser, Wuppertal 3 1983, 13-33.
[3] Vgl A. Schlatter, Die Briefe an die Thessalonicher, Philipper, Timotheus und Titus, ausgelegt für Bibelleser, Berlin 21963, 60-108.
[4] Vgl. W. Barclay, Briefe an die Philipper, Kolosser, Auslegung des neuen Testaments, Wuppertal 51980, 1-13.
[5] Vgl. W. MacDonald, Kommentar zum neuen Testament, Bielefeld 22001, 949-953.
[6] Vgl. ebd., 949.
[7] ebd. 949
[8] Vgl. G. Hörster, Bibelkunde mit Einleitung zum neuen Testament, Wuppertal 22006, 242.